Gegensätzliche Energien
In der taoistischen Philosophie von Do-In Yoga kennen wir das Prinzip von Yin und Yang.
Durch das Entwickeln eines besseren Verständnisses dieser zwei Aspekte habe ich mehr Gelassenheit im Leben entwickelt und innere Ruhe und Vertrauen gefunden. Das war in meinem Leben als hochsensibler Mensch nicht selbstverständlich. Do-In Yoga hat mich sehr gut dabei unterstützt, indem es mich lehrte, Yin und Yang in ihrem Treiben zu beobachten und am eigenen Leibe zu erfahren. Ich hoffe, dieser Blog verhilft auch dir zu mehr Gelassenheit, Ruhe und Vertrauen in deinem Leben.
Bewegung = Leben
Ohne diese Energien entsteht keine Bewegung. Und ohne Bewegung gibt es kein Leben. Das eine kann nicht ohne das andere bestehen. Zusammen formen sie ein Ganzes – Tao.
Yin und Yang sorgen für einen fortlaufenden Entstehungsprozess: In uns selbst und um uns herum, in der Natur. Wenn du z. B. Pläne für einen Urlaub oder eine Mahlzeit schmiedest, gibt es immer eine Phase, in der du mehr mit dem Yin dabei bist und eine Phase, in der du mehr mit dem Yang beschäftigt bist.
Wenn wir beispielsweise Lust auf einen Urlaub oder auf eine Mahlzeit empfinden, entsteht die Absicht, dieses zu verwirklichen. Die Absicht ist also Yin. Danach werden wir konkrete Pläne für unseren Urlaub oder unser Essen entwickeln. Hierfür brauchen wir wieder die Yang-Energie. In der Zwischenzeit genießen wir die Vorfreude auf all das, was uns bevorsteht. Diese Situation entsteht mit Yin-Energie. Während wir weiterhin agieren, um den Urlaub oder das Essen zu verwirklichen, nutzen wir wieder die Yang-Energie. Für mich war diese Erkenntnis eine Offenbarung, denn sie zeigt: Alles ist gut und nützlich.
In unserer westlichen Kultur werden die Yang-Qualitäten häufig mehr geschätzt: Planen, handeln, erfolgreich sein. Taten umsetzen. Das Träumen, das unsere Energie für unsere Taten abschwächt hingegen weniger. Wenn wir die Yang-Energie einfach gewähren lassen, werden wir ausbrennen (Burn-out). Wenn nur die Yin-Energie überwiegt, können wir unsere Ideen nicht umsetzen. Dadurch, dass ich gelernt habe, beide Aspekte in mein Leben zu integrieren, habe ich eine bessere Balance gefunden. Die Entstehungsprozesse verlaufen sanfter, und ich lerne, Hürden schneller zu erkennen und auszugleichen.
So habe ich mich vor Jahren dazu entschieden, für meine Yogaklassen ein Tipi in meinem Garten zu bauen. Ich mir keine großen Gedanken darüber gemacht und mir vorgestellt, dass es sehr einfach zu realisieren sei. Aber in der Realität brauchte es dann viel Vorbereitung. Mein Ziel war es, das Projekt schnell fertig zu stellen und ich ging direkt an die Arbeit. Das Ganze fast ohne einen Plan und ohne eine konkretes Bild in meinem Vorstellungstraum. Das brachte mich schnell aus der Balance. Es war zu viel Yang.
Durch das Einbringen von mehr Gelassenheit, Yin, ist das Projekt jedoch schnell wieder ins Rollen gekommen. Ich habe mir mehr Zeit zum Reflektieren und Träumen genommen, habe mich mehr mit der Erde, der Basis, beschäftigt und andere öfter um Hilfe gebeten, anstatt alles selber zu machen. Und auf einmal stand das Tipi da.
Drei Tipps für dich:
Du hast bestimmt schon eigene Erfahrungen gesammelt, wie du eine Situation „zurecht biegen“ und somit aktiv verändern kannst. Schau dir einmal konkret die Aspekte dieser Situation an und wie du es geschafft hast, sie „zurecht zu biegen“. Wenn es für dich mal nicht so leicht ist, eine Situation umzuwandeln, können diese Tipps dir vielleicht dabei helfen:
Verwandele eine unerwünschte Situation:
Befindest du dich in einer unerwünschten Situation?
Zum Beispiel eine nicht angenehme Arbeitssituation, ein Haus, das dir nicht gefällt, usw.?
Dann schau dir an, was du wirklich willst. Träume davon und erschaffe in deinen Gedanken den idealen Arbeitsplatz, das ideale Zuhause usw. Du kannst es dir ganz kreativ vorstellen und z. B. Beispiel durch eine Collage veranschaulichen.
Sieh, wie die Energie fließen wird und Möglichkeiten entstehen.
Die negativen Erfahrungen der Vergangenheit anders betrachten.
Dasselbe Prinzip kann auch auf negative Erfahrungen der Vergangenheit angewandt werden. Nicht, dass wir sie beiseite schieben würden, nein, wir geben ihnen nur eine andere Bedeutung. Besonders, wenn es um traumatische Erlebnisse geht, ist das gar nicht so einfach. Erst wenn ein traumatisches Ereignis richtig verarbeitet wurde, kannst du mit ihm abschließen und ihm eine andere Bedeutung geben.
Fange mit etwas Kleinem an, z. B. mit einer Party, die dir keinen Spaß gemacht hat oder mit einer Entlassung am Arbeitsplatz.
Betrachte das Ganze so, als wäre es ein Ereignis im Leben eines anderen Menschen, also aus der Entfernung heraus. Sieh, was passiert ist, welche Lektionen du gelernt hast und was es dir schließlich gebracht hat. Fokussiere dabei nur das Positive. Denn auch in negativen Erlebnissen finden wir immer positive Aspekte.
Behalte das Gleichgewicht
Wie bereits erwähnt, sucht die Natur immer nach einem neuen Gleichgewicht. Das bringt Leben, es lässt Bewegung entstehen. Als Teil der Natur bringt dieses Prinzip auch uns hochsensible Menschen in Bewegung und Balance.
Das Gleichgewicht ist also keine statische Sache. Stelle dich einfach auf ein Bein und spüre, wie viele Muskeln daran beteiligt sind, deinen Körper im Gleichgewicht zu halten. Was für ein Tanz der Muskeln!
So verhält es sich auch in anderen Bereichen unseres Lebens. Wir können sehr aktiv sein und alles mögliche tun. Irgendwann kommt eine Zeit der Pause und Ruhe – teilweise auf eine gute Weise (selbst gewählt), teilweise aber vielleicht auch auf eine schlechte Weise (Burnout).
Bringe deshalb bewusst mehr Ausgeglichenheit in dein Leben.
Vielleicht hast du selbst ein paar Tipps oder du möchtest deinen Kommentar in diesem Blog hinterlassen. Fühle dich frei, dies zu tun. Wenn ich dir helfen kann, dein Leben in Einklang zu bringen, dann buche hier einen kostenlosen Termin. Ich würde dich gerne kennenlernen.